Herzlichen Glückwunsch, Henry Kissinger!

Ehrenmitglied feiert 100. Geburtstag.

Der damalige Präsident Helmut Hack überreichte Henry Kissinger bei seinem Besuch im Ronhof im Jahr 2010 ein Kleeblatt-Trikot.
Historie
Samstag, 27.05.2023 // 10:00 Uhr

Einer der größten, sicherlich aber der mit Abstand berühmteste Kleeblatt-Fan der Welt feiert heute einen unglaublichen Geburtstag, und die ganze Kleeblatt-Familie sagt herzlichen Glückwunsch: Dr. Henry Kissinger, ehemaliger Außenminister der USA, Friedensnobelpreisträger, Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Fürth und Ehrenmitglied der Spielvereinigung, wird 100 Jahre alt.

Um sich diese Dimension vor Augen zu halten, muss man den Jubilar nur nach seinem Fürther Lieblingsspieler fragen: Nein, es ist nicht Charly Mai, nicht Herbert Erhard, es ist nicht Bernhard Bergmann oder Peter Löwer – schon gar nicht ein aktueller Kicker. Es ist, tatsächlich, Ludwig Leinberger. Der zweifache Deutsche Meister und 24fache Nationalspieler. Henry Kissinger, am 27. Mai 1923 in Fürth als Heinz Alfred Kissinger geboren, hat Mittelläufer Leinberger, der 1933 seine aktive Karriere im Kleeblatt-Trikot beendete, noch spielen sehen: „Er war der eleganteste Spieler seiner Zeit“, erinnerte sich Kissinger, als er im Jahr 2010 bei einem Besuch im Sportpark Ronhof vor einem Bild Leinbergers stand.

Dies ist mein Ronhof.
Henry Kissinger, Ehrenmitglied der Spielvereinigung

An diesem Tag im Jahr 2010 sprach Kissinger auch den legendären Satz: „Dies ist mein Ronhof!“, als er auf die Gegengerade deutete und erklärte, wo er meistens stand. Als schmächtiger kleiner Junge zwischen den vielen Tausend Menschen, die eine der besten Mannschaften Deutschlands spielen sehen wollten.

1938 war Kissinger mit seiner Familie angesichts des drohenden Unheils durch die Nationalsozialisten aus Fürth in die USA emigriert. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er für die US-Army gekämpft hatte, studierte er in Harvard Politikwissenschaft und promovierte. Als er bereits Universitäts-Professor war und als Experte für internationale Beziehungen galt,  wurde er 1969 unter Präsident Richard Nixon Sicherheitsberater und 1973 Außenminister. Das Amt hatte er bis 1977 inne, schon 1973 hatte er anlässlich eines Friedensabkommens zur Beendigung des Vietnamkrieges den Friedensnobelpreis erhalten.

Trotz der schlimmen Erlebnisse der Kindheit und seiner intensiven politischen Tätigkeiten blieb Henry Kissinger stets Fan des Kleeblatts. Selbst als einflussreichster Mann der Weltpolitik, der er in der ersten Hälfte der 70er Jahre zeitweise war, ließ er sich stets von der Deutschen Botschaft über die Fußballergebnisse aus Deutschland, insbesondere seiner Spielvereinigung, unterrichten.

Seither hat der Fürther Ehrenbürger den Ronhof mehrfach besucht. Zuletzt kam er 2012 anlässlich des Aufstiegs nach Fürth und saß beim zweiten Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Schalke 04 auf der Tribüne.

 

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