Mangelnder Abschluss verhindert Zählbares
Der Spieltagskommentar

Trotz guter Möglichkeiten hat sich das Kleeblatt beim Bundesligaabsteiger SV Darmstadt 98 nicht belohnt und ist damit ohne Punkte zurück nach Franken gekommen. Unnötig wie unser Spieltagskommentator findet.
Die Gesichter auf den Rängen am Böllenfalltor sprachen Bände: Ein Großteil der Darmstädter Fans wirkte nach dem ersten Jubel eher erleichtert als vollkommen begeistert über den 1:0-Erfolg zum Saisonauftakt, die mitgereisten Fürther spendeten ihrem Team trotz der Niederlage aufmuntern den Applaus. Die meisten Heimfans des Bundesligaabsteigers einschließlich ihrer Verantwortlichen wussten gut genug, dass der knappe Sieg gegen die SpVgg sehr glücklich gewesen war, denn richtige Torchancen hatten die Gastgeber eigentlich während der ganzen Spielzeit ja kaum, wenn dann wie beim Gegentor nach Standardsituationen. Ganz anders das Kleeblatt, dass sich für ein Auswärtsspiel genug gute Szenen vor dem gegnerischen Tor erarbeitete. Serdar Dursun nach Vorarbeit von Veton Berisha unmittelbar nach dem Anpfiff, Veton Berisha ziemlich zu Beginn, Serdar Dursun, Jurgen Gjasula und Sebastian Ernst in der zweiten Hälfte hatten insgesamt fünf große Chancen gegen die eigentlich als sehr kompakt bekannte Abwehr des Absteigers – allein, sie konnten sie nicht nutzen. Sonst wäre der mindestens verdiente Punkt mit im Gepäck auf dem Nachhauseweg nach Fürth gewesen.
Mangelnde Durchschlagskraft ist daher durchaus ein falscher Kritikansatz – durchgekommen war der Kleeblatt-Angriff ja für ein Auswärtsspiel oft genug. Es gilt eher, die Abschlussquote zu verbessern, um aus dem spielerischen Vermögen, dass dem Kleeblatt die Anzahl an Chancen erbrachte, mehr Kapital zu schlagen. Erfreulich war das Defensivverhalten, denn, wie oben bereits angedeutet, gestattete man dem durchaus hochkarätig besetzten Darmstädter Offensive fast gar nichts. Die neuformierte Innenverteidigung stand sicher, auch auf den Außenbahnen war kein Durchkommen für die Platzherren. Ansonsten muss man sich mit Wertungen sowieso zurückhalten. Nach dem ersten Saisonspiel ist eine Gesamtentwicklung seriös nicht zu analysieren. Sämtliche Teams der Zweiten Liga sind noch im Findungsprozess, das trifft auf die SpVgg genauso zu wie auf alle 17 anderen Konkurrenten.
Am kommenden Spieltag gastiert mit Bielefeld ein Sieger der Auftaktrunde im Sportpark Ronhof Thomas Sommer. Trotz des 0:1 in Darmstadt: Die Vorfreude auf den Heimauftakt ist groß – und gemeinsam (alle in weiß!!!) werden Team und Fans mit Macht auf den ersten Dreier der Saison hinarbeiten.