Das Gebot der Stunde
Der Spieltagskommentar
Einen Tag nach dem bitteren 1:3 hat unser Spieltagskommentator einen Blick auf den Sonntagnachmittag geworfen - und eine klare Vorstellung davon, wie in den Tagen nach dem Spiel mit der Niederlage umzugehen ist.
Von den zurückliegenden 262 Derbys waren wohl die meisten ein Beweis für die These, dass die Lokalspiele irgendwie ihre eigenen Gesetze haben. Das am Sonntag gesehene 263. Derby reihte sich dagegen in die wenigen ein, die keine Überraschung boten: Der Favorit gewann, unspektakulär, mit 3:1. Und das Spiel lief auch so, wie man es erwarten konnte.
Die Nürnberger verließen sich von Beginn an auf ihre Deckung und spielten bei Ballgewinn mit langen Bällen schnell nach vorne, was ihnen vor allem in der ersten Hälfte eine Menge Chancen einbrachte. Das Kleeblatt hatte mehr Ballbesitz, spielte deutlich mehr Pässe als der Gegner, konnte sich aber gegen den massierten Abwehrverbund des FCN nur selten durchsetzen. Zumindest war das in der ersten Halbzeit so. Im zweiten Durchgang nahm Damir Buric ein paar taktische Änderungen vor, die vor allem in den letzten 20 Minuten dafür sorgten, dass es nun auch mehr Torchancen gab. Der Elfmeter, den Nürnbergs Keeper Bredlow an Philipp Hofmann verschuldete, war durch den Druck, den das Kleeblatt in der Endphase entfachte, zu erklären. Danach war dann durchaus der Ausgleich drin, doch die Möglichkeiten wurden vom Nürnberger Keeper mit einigen guten Paraden vereitelt.
"Konzentriert arbeiten"
So stand am Ende die Niederlage, über die man aber gar nicht mehr viel nachdenken sollte. Vielmehr gilt es nun, nach vorne zu schauen. Endlich hat der neue Coach ein paar Tage mehr Zeit, um die Mannschaft auf ein Spiel vorzubereiten – dass dieses Spiel am Freitag gegen Schlusslicht Kaiserslautern sehr wichtig ist, müssen wir an dieser Stelle auch gar nicht betonen. Danach folgt eine Länderspielpause, die willkommen ist, denn sie bietet die Möglichkeit für Damir Buric, mit dem Team konzentriert und in Ruhe zu arbeiten.
Ruhe ist nämlich das Gebot der Stunde, denn noch ist man in Schlagdistanz zu den Teams, die vor einem stehen.