Kampf, Kompaktheit aber zu wenig Durchschlagskraft
Der Spieltagskommentar
Die SpVgg Greuther Fürth kann ihre Serie weiter ausbauen und bleibt in der Rückrunde ungeschlagen. Neben einer guten Defensivarbeit des gesamten Teams, fehlte aber in der Offensive auch in einigen Momenten die letzte Konsequenz.
Einen Punkt gegen den Tabellenzweiten holte sich die SpVgg in der Heim-Partie mit Holstein Kiel. Das lässt einen, wie es auch Damir Buric treffend formulierte, zwar nicht jubelnd abheben, mit Blick auf das Spiel kann man aber zumindest einverstanden sein mit dem Gesehenen. Das Kleeblatt bewies, dass Kampf und Kompaktheit, die unbestrittenen Basics für den Kampf um den Klassenerhalt, vorhanden sind. Die Durchschlagskraft im Angriff ging dem Team aber - bis auf die letzten zehn Minuten, in denen es ein paar gute Momente gab – oft noch ab.
Es war nicht so richtig viel los vor den Toren, was aber auch daran lag, dass beide Teams in der Rückwärtsbewegung energisch und gut abgestimmt waren. Bemerkenswert ist dies weniger im Hinblick auf die Kieler. Die sind seit langem eingespielt und haben ihre gute Abstimmung untereinander auch in Fürth wieder nachgewiesen. Das Kleeblatt hingegen hatte zu Beginn der Saison Probleme, wenn der Gegner in die Nähe des Tores gekommen ist. Das ist nun nicht mehr so, die Fehlerquote wurde drastisch gesenkt, vor allem Maloca und Caligiuri standen wieder stabil und waren kaum zu überspielen. Auch der gefährliche Sturm der Holsteiner konnte sich nicht so in Szene setzen wie gewohnt. Ducksch hatte nach dem Wechsel zwei Chancen, die jeweils toll herausgespielt waren, ansonsten aber kam von den Gästen nichts durch.
Heimpremiere leider ohne Tor
Das ist die positive Seite. Andererseits aber konnte sich auch der Kleeblatt-Sturm gegen die robuste Störche-Abwehr nur selten durchsetzen. Wie Damir Buric richtig monierte, fehlte in der entscheidenden Zone die letzte Entschlossenheit. Es gilt nun also, die Entschlossenheit, die man sich in der Abwehr erarbeitet hat, auch auf den Angriff zu übertragen. Die besten Ansätze kamen dabei von Neuzugang Fabian Reese, der sehr viel unterwegs war, mit einer guten Chance an Kruse scheiterte und bei einer Attacke von Czichos auch einen Elfmeter hätte bekommen können.
Die Kieler stellen, auch wenn das immer noch etwas erstaunlich klingt, tatsächlich eine der besten Mannschaften der Liga, auch wenn sie das in Fürth nur phasenweise umsetzten konnten. Was aber eben auch am disziplinierten Auftreten der SpVgg lag. Das Kleeblatt begegnete den Störchen auf Augenhöhe – das muss man aus dem Spiel ziehen und den Punkt positiv verbuchen. Das Kleeblatt hat weiterhin Anschluss, doch große Sprünge gelangen durch die jüngsten Unentschieden natürlich nicht. In Ingolstadt wird man nun wieder versuchen, den ersten Auswärtssieg der Saison zu holen. Die Ausgangslage als großer Außenseiter zu überraschen muss ja nicht die schlechteste sein, zumal Ingolstadt auch unter Druck steht, um weiter an den oberen Plätzen dran zu bleiben. Das Kleeblatt darf ein positives Gefühl daraus ziehen, nur eine Niederlage in den jüngsten sieben Spielen kassiert zu haben. Damit ist der Start in die Rückrunde schon deutlich besser ausgefallen als der Saisonstart. Damals startete man mit vier Niederlagen und hatte nach drei Spielen schon sechs Gegentore. Zum Vergleich: aktuell steht man nach diesen drei Spielen mit einem Gegentor und drei Unentschieden da.