Drei Punkte auf der Habenseite und eine Erkenntnis
Der Spieltagskommentar
Die Erkenntnis: Das Team der SpVgg funktioniert. Das ist unter dem Strich das Fazit eines Spiels, das wie alle, die in dieser Saison noch folgen werden, schwierig war.
Dresden begann forsch und wollte die tatsächlich vorhandene Verunsicherung der Gastgeber nach der Niederlage in Ingolstadt gleich nutzen. Ein starker Sascha Burchert und ein wenig Glück des Tüchtigen waren von Nöten, um die Anfangsphase zu überstehen. Was dann folgte, passiert eben nur, wenn das Team tatsächlich funktioniert, wenn alle gewillt sind, an einem Strang zu ziehen.
Denn nach etwa 25 Minuten befreite sich das Kleeblatt allmählich, die alte Faustregel, wonach man über den Kampf zum Spiel finden muss, wurde wieder einmal bestätigt. So ganz aus heiterem Himmel kam die Führung (und das wusste man zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht: das Goldene Tor) durch Lukas Gugganig nicht. Zuvor hatten Uffe Bech mit schönem Fallrückzieher und Julian Green mit Flachschuss aus 18 Metern bereits zwei sehr gute Versuche Richtung Dresdner Tor abgegeben. Die dritte Chance war dann drin.
Viel Kopfsache
Wie viel im Abstiegskampf der Kopf ausmacht, sah man dann hinterher. Während die anfangs so geordnet angreifenden Sachsen nun immer mehr zu langen Bällen griffen und kaum mehr Einfälle produzierten, praktizierte die SpVgg mit der Führung im Rücken des Öfteren schnelles Umschaltspiel. Einziges Manko war, dass die gut angelegten Gegenzüge nicht gewinnbringend abgeschlossen wurden. Dann hätte man dem Schlusspfiff nicht so entgegenzittern müssen.
Denn auch wenn die sehr solide arbeitende Defensive der SpVgg den Gästen am Ende keine große Ausgleichschance mehr gestattete: die Erinnerung an das Darmstadt-Spiel ist noch recht präsent – es kann halt auch mal ein Glücksschuss des Gegners reinfallen, und dann war alle Arbeit umsonst.
Heimstärke untermauert
Dem war aber nicht so, und man kann am Ende nicht mal sagen, dass der Sieg unverdient war. Denn die zweite Hälfte gehörte sicherlich dem Kleeblatt. Damit wurde die Heimstärke untermauert.
Mit 20 Punkten nach elf Heimspielen gehört die SpVgg zu den heimstärksten Mannschaften der Zweiten Liga. Das ist in der aktuellen Situation essentiell: Zu Hause muss man den Grundstein legen, um die Abstiegsränge zu verlassen.
Am nächsten Samstag in Düsseldorf tritt man dagegen als ziemlich krasser Außenseiter an. Das mag gar nicht so verkehrt sein: Aus dieser Position heraus ist es möglich, für eine Überraschung zu sorgen.