Ein weiterer Schritt auf einem langen Weg
Der Spieltagskommentar nach Braunschweig
In dieser Ausgabe geht es um Unterschiede zu den letzten Jahren und welche neuen und alten Erkenntnisse der Heimsieg gegen Braunschweig gebracht, beziehungsweise verstärkt hat.
Die Aufholjagd geht weiter. Das steht unter dem Strich nach einer intensiven Partie gegen Eintracht Braunschweig, an deren Ende die SpVgg mit 2:1 Toren verdient das bessere Ende für sich behielt.
Die inzwischen beeindruckende Heimstärke der SpVgg machte sich diesmal gegen die Gäste aus Niedersachsen von Beginn an bemerkbar. Denn das Kleeblatt ging mit Selbstbewusstsein ins Spiel. Das war der Grund, warum die Braunschweiger zunächst nichts zu Wege brachten. Das Selbstbewusstsein zeigte sich aber vor allem nach dem Rückschlag kurz vor der Pause: Trotz des unverdienten Ausgleichs der Niedersachsen zu einem, wie man immer so schön sagt, „psychologisch ungünstigen Zeitpunkt“, ließen sich die Ronhofer nicht von ihrer Linie abbringen.
Rückrundentabelle macht Zuversicht
Wir haben es an dieser Stelle schon des Öfteren betont: Der Grundstein für den Klassenerhalt muss vor eigenem Publikum gelegt werden. Mittlerweile ist die SpVgg auf Rang zwei der Heimtabelle der Zweiten Liga vorgeprescht (nach zwölf Spielen) – diese Grundtugend ist also absolut vorhanden.
Nun darf man sich sicherlich kurzfristig freuen, dass man in der Rückrundentabelle in der oberen Hälfte angelangt ist. Auf Bochum konnte die SpVgg seit Rückrundenbeginn beispielsweise sechs Zähler gutmachen, auf Darmstadt fünf, auf Aue vier – das zeigt die Tendenz. Doch weiterhin ist nichts erreicht, denn die Hypothek des schwachen Saisonstarts muss man mitschleppen.
Zuversicht aber darf man haben, zumal langsam aber sicher auch die langfristig Verletzten an die Tür klopfen. Adam Pinter war am Samstag zum Beispiel nicht nur erstmals wieder im Kader, sondern konnte auch in den letzten Minuten mithelfen, dass der Sieg über die Zeit gebracht wurde.
Allerdings: Auch die Konkurrenz wehrt sich vehement, sonst hätte das Kleeblatt die Abstiegsränge längst verlassen. Kleiner Rückblick zu diesem Thema: In der Saison 16/17 reichten 27 Punkte nach 24 Spieltagen zu Platz 13, die beiden Spieljahre zuvor wäre es Platz 15 gewesen – allerdings jeweils mit sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz, den die SpVgg nach Bochums Remis gegen Nürnberg nun einnimmt.
Die Ausgeglichenheit der Liga zeigt sich in jedem Spiel, und deshalb muss auch jedes Spiel mit der höchsten Konzentration angegangen werden. Damir Buric hat nach dem Sieg noch einmal bekräftigt, dass immer nur das nächste Spiel zählt. Insofern war es auch nicht nur verständlich, sondern unabdingbar, dass das Derby bisher keine Rolle gespielt hat im Umfeld der Kleeblatt-Mannschaft. Nun aber kann man sich intensiv vorbereiten auf die Aufgabe in Nürnberg, die genau so wenig unlösbar ist wie jede andere Aufgabe in dieser Liga.