Über Zuversicht und Demut
Der Spieltagskommentar zum Heimsieg

Im Spieltagskommentar geht es nach dem Heimsieg nicht nur über die beliebte "Formtabelle", sondern auch um Bescheidenheit und den König der Grätsche.
Wer weit über die Vorrunde hinaus auf einem Abstiegsplatz steht, dem steht Demut gut an. Deshalb wird beim Kleeblatt auch nach dem dritten Sieg in Folge keine Euphorie ausbrechen. Dennoch darf man in aller Bescheidenheit darauf verweisen, dass sich die Schützlinge von Damir Buric in der Rückrundenwertung in der Spitzengruppe etabliert haben. 16 Punkte sammelte das Kleeblatt bisher in den Rückspielen, eine Bilanz, die für den Rest der Spielzeit Zuversicht vermittelt.
Zudem setzt sich die SpVgg nun auch in engen Spielen durch. So geschehen am Samstag gegen Kaiserslautern. Den Pfälzern muss man durchaus Respekt zollen, denn sie traten nicht auf wie ein abgeschlagener Tabellenletzter. Doch das ist ja mittlerweile Alltag in der Liga: Ob man gegen den Letzten spielt oder den Tabellenführer, macht keinen Unterschied. Im Gegenteil: Objektiv besehen machten die Lauterer, obwohl sie ja auswärts spielten, den besseren Eindruck als eine Woche zuvor der damalige Spitzenreiter Nürnberg. So ist das eben: Mehr als je zuvor entscheidet die Tagesform.
Der König der Grätsche

Die kann man aber auch nachhaltig beeinflussen: Die sehr akribische Vorbereitung, die Damir Buric und sein Trainerteam mit der Mannschaft auf jeden Gegner durchführen, fruchtet. Wenn alles immer ausgeglichener wird, dann kann der vom Kleeblatt-Coach immer wieder beschworene „Matchplan“ ein wichtiger Baustein zum Erfolg sein.
Nicht wegzudiskutieren ist auch die Entwicklung vieler Spieler. Ein paar Beispiele, stellvertretend: Mario Maloca, der König der Grätsche, steht in der Abwehr immer sicherer. Sebastian Ernst, hat sich in wenigen Monaten die nötige Defensivhärte angeeignet. Und Daniel Steininger hat nach seiner Einwechslung wesentlich dazu beigetragen, dass die in der Endphase nötige Entlastung gelang. Die intensive Trainingsarbeit, auch individuell angelegt, trägt Früchte.
Dennoch: Bei aller Freude über die laufende Entwicklung darf man nun um keinen Deut nachlassen. Denn die Rückrundenwertung oder die beliebte „Formtabelle“ der letzten fünf Spieltage sind nette Spielereien, die sicherlich auch eine gewisse Tendenz aufzeigen – aber was zählt, ist die eigentliche Tabelle. Und da kann man ablesen, dass trotz der jüngsten Erfolge nichts erreicht ist. 33 Punkte sind als Zwischenstation ans rettende Ufer okay, doch es geht weiter.
Das Montagsspiel in Aue am nächsten Spieltag ist die nächste harte Prüfung, denn die Erzgebirgler sind seit Jahr und Tag geübt im Abstiegskampf und werden alles reinwerfen, um am Kleeblatt dranzubleiben.