Für mutigeren Ansatz belohnt
Der Spieltagskommentar.

Beim ersten Spiel mit Stefan Leitl auf der Trainerbank schaffte das Kleeblatt gleich die Trendwende. Ein verdienter 1:0-Sieg über den MSV Duisburg brachte endlich wieder einen Dreier – und als angenehmer Nebeneffekt vergrößerte sich der Abstand zu den Abstigesplätzen gleich wieder auf einen zweistelligen Wert.

Einfach war es nicht gegen die Gäste von der Wedau – ihr Trainer hieße nicht Torsten Lieberknecht, wenn sie sich nicht als äußerst unangenehm und kratzbürstig erwiesen hätten. Die Platzherren ließen sich diesmal allerdings nicht den Schneid abkaufen und hielten dagegen. Vor allem in der ersten halben Stunde brachte das neue System mit drei Stürmern dem Kleeblatt eine klare Überlegenheit, die hinterher vor allem Lieberknecht erzürnte. Seine Mannen hatten Mühe, sich auf das neue Kleeblatt-Angriffsspiel einzustellen, der Gäste-Coach kritisierte sein Team dafür deutlich.
Allerdings resultierten aus der Überlegenheit zunächst nicht sehr viele Chancen – wer das aber moniert, muss bedenken, dass man in vier Trainingseinheiten (!) wohl kaum ein neues System bis zur absoluten Perfektion verinnerlichen kann. Deshalb muss man feststellen: Es lief schon ganz gut – denn hinten gab es eigentlich nur bei Standardsituationen Gefahr durch die bulligen Duisburger. Aus dem Spiel heraus passierte wenig, obwohl der MSV in den vergangenen Wochen im Angriff ziemlich viel Wirbel veranstaltet hatte. Diesmal, räumte Lieberknecht ein, habe man sich kaum Chancen erspielen können.
Ansätze die Zuversicht geben
Der Elfmeter, der der SpVgg den Siegtreffer brachte, war dann Gegenstand der Diskussion. Schiedsrichter Osmers hatte gesehen, dass der Duisburger Abwehrmann Julian Green in die Hacken gelaufen war. Sicherlich kein bewusstes Foul, aber ein Kontakt war eben da. Der in letzter Zeit öfter zu hörende Reporterspruch „Das reicht nicht für einen Strafstoß“ ist eigentlich Unsinn: Entweder es ist Foul, dann gibt´s Elfer, oder es ist kein Foul, dann geht´s weiter. Die Regel, dass ein „kleines Foul“ in der Box nicht bestraft werden soll, gibt es nicht.
Wie dem auch sei – Daniel Keita-Ruel hatte ein wenig Glück, dass sein zunächst von Wiedwald abgewehrter Schuss ihm wieder vor die Füße sprang und er dann zum „Goldenen Tor“ einschießen konnte. Aber nachdem die SpVgg in den vergangenen Monaten nicht vom Glück geküsst war, nehmen wir das doch gerne mit. Dass der Torjäger mit dem zweiten Elfer kurz darauf an Wiedwald scheiterte, konnten wir diesen Samstag mal verschmerzen.
Unterm Strich stand jedenfalls eine Vorstellung, die, auch wenn noch nicht alles rund lief, das Kleeblatt doch stark verbessert und mit einem deutlich offensiveren und mutigeren Ansatz als zuletzt zeigte. Und das gibt Zuversicht für die nächsten Wochen und Monate.