Der Schlüssel sperrte nicht
Der Spieltagskommentar.
Das zweite Heimspiel der Englischen Woche brachte dem Kleeblatt im Rahmen des Nachholspiels gegen Dresden einen Punkt. Wie zuvor auf der Pressekonferenz angekündigt, hat Stefan Leitl mit seinem Team den Schlüssel gefunden, um gegen die tiefstehenden Sachsen Torchancen zu kreieren. Nur der letzte Punch zum Torerfolg fehlte der Spielvereinigung.
Das 0:0 schmeichelte dabei eher den Gästen: Die SpVgg hatte deutlich mehr vom Spiel, ein deutliches Chancenplus und auch deutlich mehr Mut zum Offensivspiel – doch das wichtigste Plus im Fußball, nämlich ein Tor, wollte nicht gelingen. Obwohl es einige sehr gute Gelegenheiten gab, doch entweder wurde das Ziel knapp verfehlt oder der Keeper der Sachsen, Schubert, war auf dem Posten.
Schade, denn das Kleeblatt betrieb sehr viel Aufwand und ließ den Gästen, die nur in den ersten 15 Minuten halbwegs mitspielten, keine Möglichkeit zur Entfaltung. Chancen hatten die Dresdner eigentlich nicht, ein paar Distanzschüsse stellten Sascha Burchert kaum auf die Probe.
Zu Recht stellte Trainer Stefan Leitl das Spiel unter das Motto: „Ein weiterer Schritt nach vorne.“ Denn die wesentlich offensivere Spielweise des Kleeblatts führt nicht nur zu mehr Torchancen (die man, wie auch der Trainer betonte, natürlich besser verwerten muss), sondern vor allem zu einer Entlastung der Abwehr. Im Vergleich zum Jahresbeginn hat sich die Defensive der SpVgg mehr als stabilisiert.
Gegen Dresden trug dazu auch David Raum bei, der als Vertretung des verletzten Maxi Wittek eine starke Vorstellung auf der für ihn eigentlich ungewohnten Linksverteidigerposition zeigte. Immer besser eingespielt zeigt sich auch das Mittelfeld, in dem Paul Seguin auf der „Sechs“ ebenfalls ein sehr stabilisierendes Element darstellt.
Die Dresdner, das kritisierte auch ihr Coach Cristian Fiel, kamen kaum dazu, ein vernünftiges Angriffspiel aufzuziehen und beschränkten sich mit zunehmender Spieldauer nur aufs verteidigen. So hätte die SpVgg den Sieg sicherlich klar verdient gehabt, doch wie erwähnt: Die Kugel wollte nicht ins Tor der Sachsen.
Am Sonntag geht es weiter gegen Darmstadt 98. Nach den beiden schweren Spielen gegen Bielefeld und Dresden heißt es da, schnell zu regenerieren und die angeschlagenen Spieler so zu pflegen, dass sie wieder zur Verfügung stehen. Denn gegen die bekanntermaßen sehr kampfstarken Hessen wird man wieder hundert Prozent Einsatz und jeden Spieler brauchen. Aber wenn das Kleeblatt die Art der vergangenen Auftritte weiter fortsetzt, dann sollte am Familienspieltag gegen die Darmstädter ein Dreier jederzeit drin sein.