„Bassd scho“ – unser Ausblick auf 2020

Mit dem Jahreswechsel haben wir auf die erste Jahreshälfte 2020 vorausgeschaut, wenn auch nicht ganz so bierernst. Des wird widda typisch Kleeblatt…
1. Januar 2020: Das Transferfenster öffnet. Obwohl jede Position beim Kleeblatt doppelt besetzt ist und die SPVGG GREUTHER FÜRTH in der oberen Tabellenhälfte überwintert hat, präsentiert Rachid Azzouzi am ersten Tag der Winter-Transferperiode nicht den ersten Neuzugang. Typisch Kleeblatt, „fräiers war alles besser“.
13. Januar 2020: Abfahrt ins Trainingslager. Einem mitreisenden Fan fällt auf, dass Teamkoordinator Daniel Wiegand ein Extra-Tor mit eingepackt hat. Er weiß: „Dafür, dass die Boum des Schießen fei ned verlerna.“
19. Januar 2020: Nach sechs Tagen Regenwetter hat der Kleeblatt-Kader in Teambuilding-Maßnahmen 3 Kanufahrten, einen Turmspringen-Workshop und einen Seepferdchen-Auffrischkurs absolviert. Ein Kiebitz im Regen-Overall am Rand des Trainingsplatzes ist sich sicher, dass „mer nimma ins Schwimma kumma.“
21. Januar 2020: In einer Woche steht der Jahresauftakt zu Hause gegen den FC St. Pauli an. 10.000 Tickets sind noch verfügbar, ein überhastetes Karten-Angebot landet im Ticketshop. Die 13 Fans, die ihr Ticket schon vorher für 1,70 Euro mehr gekauft haben, sind sich sicher: „Des is nimma mei Verein!“
28. Januar 2020: Die Rückrunde beginnt. Alle folgenden Heimsiege werden von langjährigen Kleeblatt-Fans wohlwissend mit den Worten gefeiert: „Die annern worn au sou schlecht, mit der Form hädd mer heudd kein andern Gechner gschlagn.“
26. Februar: An der Konsole läuft’s: Das eSports-Team der SPVGG GREUTHER FÜRTH belegt wieder einen Platz in der oberen Tabellenhälfte, sichert sich die Teilnahme am Grand Final der Virtual Bundesliga. Wechselgesänge in den Kommentaren der Sozialen Netzwerke: „Im Ronhuuf woll mer Siege sehen, ned auf der PlayStation“ vs. „eSports!? Solln sich mal lieber aufn richtichn Sport fokussiern.“
9. März 2020: Die SPVGG GREUTHER FÜRTH gibt bekannt, dass ein 3. Speed Recruit im Sportpark Ronhof | Thomas Sommer stattfinden wird. Bei der letzten Auflage kamen 40 Studierende bei verschiedenen Unternehmen im Sportbusiness unter – kritischen Franken fehlt aber der Fußball-Bezug. „Die solln lieber unsrer Jugnd n Vetrooch gebm statt Studendn zu vermiddln!“
15. März 2020: Wie zwei Wochen zuvor gegen den Vorjahres-Absteiger aus Stuttgart ist auch das Heimspiel gegen den Hamburger SV nicht ausverkauft. Logisch: Wenn Dank Topspielzuschlag der Stehplatz im Lohner 14,50 Euro statt 13 Euro kostet, „brauchn’s sich ned wundern.“
1. April 2020: Aprilscherz oder nicht? Fakt ist: Die Marketingabteilung der SPVGG GREUTHER FÜRTH erklärt, was hinter dem Slogan #typischkleeblatt steckt. Und das erst acht Monate nachdem der Hashtag das erste Mal aufgetaucht ist – „Allmächd, dou ham se sich was ausdachd…“
5. April 2020: Osnabrück ist zu Gast im Sportpark Ronhof | Thomas Sommer. Nach 70 Minuten steht es 0:0. „Sou kannsd gechn ‘n Aufsteicher niemools spilln! Etz fang mer glei aans“ weiß die gleiche Handvoll Fans, die nach dem Last-Minute-Siegtreffer per Elfmeter durch Julian Green behauptet: „Aufm Bierfilzla ham ma die gschwanzt!“ Den „Jungen“ wars worschd, 90 Minuten lang haben sie von Liebe angetrieben ihr Kleeblatt nach vorne g‘schrien.
„Im Pflichtspiel senga ma die abber nimma“
26. April 2020: Derby in der Nachbarstadt. Den 1:0-Führungstreffer bejubeln die Hausherren mit beherzten Schlägen auf das Trikot-Emblem. Jamie Lewelings Ausgleichstreffer, wird unisono mit den Worten kommentiert: „Gschichdn, die nur der Fussball schreibt.“ Wie es ausgeht? Wir wollen ja noch nicht alles verraten…
3. Mai 2020: Gegen Heidenheim steht der nächste Familienspieltag an: Hüpfburg, Spielestationen, Ticketangebote für Familien. Nach dem torlosen Unentschieden kommentiert ein Fan unter der Bildergalerie mit fröhlichen Kindergesichtern: „Hätten se mal trainieren solln, statt sich nur ums Marketing Gedanken zu machn.“ Wenigstens die Kids hatten Spaß und gehen überglücklich mit ihrem Kleeblatt-Pass nach Hause. Viele von ihnen werden ihren Enkeln noch von ihrem ersten Kleeblatt-Spiel im Ronhof erzählen.
17. Mai 2020: Die Saison ist rum und die Zeitungen haben jeden Spieler im Kader schon mindestens zweimal verkauft. Rachid Azzouzis gelassene Reaktionen auf die Spekulationen lassen diese noch wilder werden. Zum Trainingsauftakt der neuen Saison stehen dann doch wieder reihenweise bekannte Gesichter in Fürth. „Im Pflichtspiel senga ma die abber nimma“ sind sich Fans und Presse ausnahmsweise mal einig.
Juni 2020: Präsentation des neuen Trikots durch Ausrüster Puma. Überschwänglicher Jubel in der facebook-Kommentarspalte: Ein „bassd scho“ jagt das nächste, der Ritterschlag eines Kleeblatt-Fans: „Dou hammer scho hässlichere ghabd.“ Loben können wir halt, wir Franken.