!Nie Wieder – 17. Erinnerungstag im deutschen Fußball

Abseits des Rasens
Mittwoch, 27.01.2021 // 10:26 Uhr

Mit dem „17. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ gedenkt die SPVGG GREUTHER FÜRTH gemeinsam mit der Deutschen Fußball Liga DFL und den restlichen Klubs der Ersten Bundesliga und Zweiten Bundesliga am 18. und 19. Spieltag der Opfer des Nationalsozialismus.

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die Gefangenen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Von 1940 bis 1945 wurden dort mehr als eine Million Menschen ermordet, dabei handelte es sich bei den meisten Opfern um Menschen jüdischen Glaubens. Neben Jüdinnen und Juden wurden auch Sinti und Roma, Homosexuelle, angeblich Asoziale und Kriminelle in die Konzentrationslager deportiert. Die SS kennzeichnete die jeweiligen Gruppen durch verschiedenfarbige Dreiecke an der Kleidung.

Zum „17. Erinnerungstag im deutschen Fußball“ am 18. und 19. Spieltag der Saison 2020/ 2021 möchten wir besonders an die Menschen erinnern, die aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität als „Abartige und Homosexuelle“ brutal verfolgt wurden. Insgesamt wurden Tausende zu Haftstrafen verurteilt oder in Konzentrationslager verschleppt. Dort hatten sie, stigmatisiert durch den „Rosa Winkel“, ein rosa Stoffdreieck auf ihrer Häftlingskleidung, kaum Überlebenschancen.

Es gehört zu den unumstößlichen Menschenrechten, die eigene sexuelle und geschlechtliche Identität frei leben zu können - findet auch Julian Pecher, Stadionsprecher bei der SPVGG GREUTHER FÜRTH. Er sagt: „Bei der Spielvereinigung wissen viele von meiner Homosexualität und dennoch wurde diese nie zum Thema gemacht. Genauso gehört sich das meiner Ansicht nach auch, denn in einer modernen, toleranten und menschenfreundlichen Gesellschaft darf die sexuelle Orientierung keine Rolle mehr im Umgang miteinander spielen.“

„Totgeschlafen, totgeschwiegen“ – mit diesen beiden Worten erinnern heute winkelförmige Gedenktafeln an verschiedenen Orten in Deutschland an ihr Schicksal. Bis 1969 verurteile man die Überlebenden mit dem „Rosa Winkel“ aufgrund des von Nationalsozialist:innen verschärften Paragraphen 175 StGB. (Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung). Gestrichen wurde er erst im Jahr 1994. 2002 hob der Bundestag alle NS-Urteile nach Paragraph 175 auf, 57 Jahre nach dem Befreiungstag.

Wir wollen Euch ermutigen: Steht auf und widersprecht – egal wo und wann, wenn Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität geschmäht werden, denn: „Auch heutzutage müssen Menschen in vielen Ländern noch immer aufgrund ihrer Sexualität mit Repressalien und unter Unterdrückung leben. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass wir alle gemeinsam auch in unserer Kleeblatt-Stadt für eine offene und tolerante Art des Zusammenlebens einstehen und dem Rassismus sowie dem Faschismus entschieden entgegentreten. Die Spielvereinigung geht, wie auch ihre Fans, entschieden und mit gutem Beispiel voran“, sagt Pecher.

Gemeinsam mit dem Fanprojekt Fürth plant das Kleeblatt für den Juni 2021 eine Gedenkstättenfahrt nach Oswiecim. Bei der Bildungsreise möchten wir mit euch die Geschichte der Stadt Oswiecim und des Konzentrationslager Auschwitz beleuchten. Aktuell gibt es noch einige Restplätze. Hier geht‘s zur Anmeldung: https://fanprojektfuerth.wordpress.com/infos/

 *„!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“ ist eine Initiative aus Fangruppen, Fanprojekten, antirassistischen Bündnissen, Amateur- und Profivereinen, der DFL und des DFB, sowie zahlreichen Personen und Institutionen aus der Zivilgesellschaft. Kernpunkte der Kampagne sind das Erinnern an das unendliche Leid, das Millionen Menschen in der NS-Zeit erfahren mussten.

 
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