115 Jahre Ronhof - Teil 1

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24.000 Mark für das Ronhof-Gelände

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Am 11. September feiern wir "115 Jahre Sportpark Ronhof". Zum Jubiläum haben wir in sieben Tagen sieben Geschichten rund um unseren Ronhof für Euch. Teil 1/7

Die Spielvereinigung, 1903 als Abteilung des TV 1860 gegründet, war zu Beginn auf den städtischen „Jedermannsportplatz“ am Schießanger angewiesen. 1906 verbot der Fürther Magistrat Fußballspiele am Schießanger. 

Es fehlte also der Spielplatz, der Hauptverein TV 1860 wollte nicht helfen, sodass sich die SpVgg 1906 selbständig machte und ihr erstes eigenes Gelände an der Vacher Straße, im Wiesengrund, erbaute: Ein Fußballplatz und eine Übungsfläche.

Ein Problem stellten die steigenden Zuschauerzahlen dar. 1908 hatte das Kleeblatt mit Karl Burger, dem Nationalspieler aus Stuttgart, seine erste bekannte Verpflichtung getätigt, die Mannschaft wurde attraktiver und besser. Aber tausende Menschen kamen auf dem Gelände an der Vacher Straße kaum unter.
Schon 1908 wurde deshalb ein „Platzfonds“ eingerichtet. 

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Der Platz an der Vacher Straße im Jahr 1908.

Die Mitgliederversammlung vom 19. Januar 1910 wählte den Fürther Baurat Ludwig Kraus zum Vorsitzenden. Ein Gremium mit Kraus, Mühlenbesitzer Michael Wolfsgruber und Gründungsmitglied Bernhard Winkler sollte das geeignete Gelände finden. Im Februar 1910 fasste der Verein mit 100:1 Stimmen den Beschluss, das Gelände an der Vacher Straße zu verkaufen und wählte als neuen Standort das Gelände „an der Erlanger Straße“, wie es hieß. 11,5 Tagwerk wurden erworben, was etwa 40 000 Quadratmetern entspricht. Es kostete den Verein 24 000 Mark. Umgerechnet auf die heutige Kaufkraft waren das rund 120 000 Euro. Die Summe war durch Schuldscheine, Darlehen von Banken, aber auch Zuwendungen von Gönnern aufgebracht worden. 

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Das erste Kassenhäuschen am Ronhof im Jahr 1910.

Probleme bereitete das Gelände aus Äckern und sandigem Waldboden. So musste die Fläche erst einmal aufwändig von Hand gewalzt werden. Gleichzeitig wurden die Arbeiten am A-Platz, der Tribüne, einem Gerätehaus und einem Kassenhäuschen begonnen. Um die Ränge des Stadions aufschütten zu können, wurde ein bewegliches Gerüst benutzt, das langsam seinen Weg um das entstehende Fußballfeld nahm.
Da die Arbeiten am Stadion und der Tribüne gute Fortschritte machten, einigten sich die Verantwortlichen darauf, schon im September 1910 die große Einweihung des Sportgeländes stattfinden zu lassen.