115 Jahre Ronhof - Teil 2

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Die ersten Jahre im Ronhof

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Am 11. September feiern wir "115 Jahre Sportpark Ronhof". Zum Jubiläum haben wir in sieben Tagen sieben Geschichten rund um unseren Ronhof für Euch. Teil 2/7

Das letzte Spiel der Ersten Mannschaft, das an der Vacher Straße stattfand, war ein 1:2 verlorenes Freundschaftsspiel gegen die Sportfreunde Stuttgart am 12. August 1910. Am 11. September 1910 wurde der Ronhof als „Sportplatz am Ronhofer Weg, gegenüber dem Zentralfriedhof“ eingeweiht. Fast 10 000 Besucher kamen zum Eröffnungsspiel gegen den amtierenden Meister Karlsruher FV, betreut von Trainer William Townley und mit dem späteren Fürther Meisterschafts-Kapitän Julius Hirsch auf Linksaußen. Das Spiel endete 2:2. Schon beim Eröffnungsspiel hatte sich gezeigt, dass die Ränge des A-Platzes zu klein angelegt waren.

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Eröffnungsspiel 1910 im Ronhof

In seinem ersten Derby am 20. November 1910 sah der Ronhof mit einem 2:1 auch den historisch ersten Sieg der SpVgg über den Club. In der Folge wurde in die Mannschaft und ins Stadion investiert, da sich die Hoffnung auf höhere Einnahmen durch das neue Gelände erfüllten.

Der Ausbau bot die Möglichkeit, mehr teure Plätze zu verkaufen. Die Tribüne wurde 1913 auf eine Länge von 52 Metern erweitert, die Ränge daneben wurden mit unüberdachten Sitzbänken ausgestattet, zudem wurden die Stehränge erhöht, sodass nun eine Kapazität von mehr als 10 000 Zuschauern erreicht wurde.

Nachdem die Fürther das Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft 1914 in Leipzig gegen die SpVgg Leipzig 2:1 gewonnen hatten, erlebte der Ronhof am 17. Mai 1914 sein erstes großes Endrundenspiel: Der Berliner BC kam, und es zahlten 12 000 Anhänger Eintritt. Nie zuvor war eine so große Zuschauermenge in Süddeutschland registriert worden. Die Anhänger bejubelten einen Sieg und später auch den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.

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12 000 Zuschauer kamen zum Endrundenspiel zwischen der Spielvereinigung und dem Berliner BC.

So hatte die SpVgg Fürth also den größten Sportplatz und die beste Mannschaft des Deutschen Reichs und gehörte mit über 1600 Mitgliedern auch zu den größten Sportvereinen, die Erfolgswelle wurde aber vom I. Weltkrieg jäh beendet.

Die Ausbaumaßnahmen am Ronhof gingen ab 1920 weiter. Es wurde ein Grundstück dazugekauft und ein Bretterzaun aufgestellt. 1922 wurde ein C-Platz auf dem dazugekauften Grundstück errichtet, die Ränge des Stadions wurden weiter erhöht. 1923 weihte man das fußballförmige Kriegerdenkmal ein (es steht heute auf dem Vereinsgelände an der Kronacher Straße).

1927 wurden Platzkassen und die Vortribüne errichtet die Ränge noch einmal erhöht. Das Dorf Ronhof wurde im gleichen Jahr nach Fürth eingemeindet, und so konnte die SpVgg Fürth ihr Gelände an die Infrastruktur der Stadt anschließen.

Mit höheren Zuschauermengen rechnend, baute man den Ronhof Anfang der 1930er Jahre auf rund 20 000 Plätze aus. 1931 folgte das Sportheim „im skandinavischen Stil“, wie es hieß. Unter dem von den Nazis 1933 installierten „Vereinsführer“ Hans Pfeiffer wurde die Tribüne noch einmal vergrößert, die Kapazität des Ronhofs lag nun bei rund 25 000. Ein Jahr nach Beginn des II. Weltkrieges wurde der Sportpark 1940 an das Fürther Kanalnetz angeschlossen. Im weiteren Verlauf des Krieges ging es häufig darum, Bombenschäden zu reparieren.

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1934: Die vergrößerte Tribüne im Ronhof.