Ehemaliger Torwart verstorben
Die SpVgg Greuther Fürth trauert um Roland Kastner.
Der ehemalige Torhüter verstarb am Montag im Alter von 68 Jahren. Mit 491 Spielen hat Kastner die zweitmeisten Pflichtspiele in der Geschichte des Kleeblatts absolviert, nur noch übertroffen von seinem Vorgänger im Tor, Peter Löwer, der als einziger Spieler der Spielvereinigungshistorie mit 504 Einsätzen die 500er-Marke überschritt.
Der gebürtige Nürnberger Kastner kam 1975 von Jahn 63 Nürnberg zur SpVgg Fürth. Als Nachwuchstormann war er eingeplant als Ersatzmann von Peter Löwer, hatte aber bereits 1975 seine ersten beiden Einsätze in Pflichtspielen. 1981 wurde Kastner Stammkeeper am Ronhof, nachdem Löwer seine Karriere beendet hatte. Das blieb er auch nach dem Abstieg aus der Zweiten Bundesliga 1983 und war eine feste Konstante in den Jahren, in denen die Spielvereinigung im Amateurfußball angesiedelt war. Bis 1994 blieb Kastner die unumstrittene Nummer eins, musste dann aber im Alter von 37 Jahren seine Karriere wegen anhaltender Rückenbeschwerden beenden.
Als einziger der großen Tormänner in der Geschichte des Kleeblatts durfte sich Kastner auch in die Torschützenliste einschreiben: In der Zweitliga-Saison 1979/80 wurde er wegen akuter Personalnöte einige Male als Stürmer eingesetzt und traf sogar zwei Mal.
Schon 1984 hatte Kastner, damals noch am Grünen Markt, sein Sportgeschäft „Kastner´s Sporttreff“ eröffnet, mit dem er später in die Friedrichstraße umzog. Bis 2020 hatte das Geschäft, das lange auch als Ticket-Vorverkaufsstelle für Kleeblatt-Spiele fungierte, Bestand. Sein Laden und die Familie waren für Kastner, der immer wieder auch Angebote anderer Vereine hatte, der Grund, in Fürth zu bleiben, wie er dem Kleeblatt Magazin in einem Interview anlässlich seines 60. Geburtstages erzählt hatte.
Mit Roland Kastner verliert die Spielvereinigung einen herausragenden Spieler ihrer Geschichte, der auch als langjähriger Kapitän stets voranging. Die Kleeblatt-Familie wird ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. Beim ersten Testspiel in Herzogenaurach am Samstag, 28. Juni, wird die Kleeblatt-Elf mit einem Trauerflor auflaufen.